Sonntag, 30. Juni 2019

Shelly 2.5

Heute möchte ich den Shelly 2.5 vorstellen. Es handelt sich dabei um den Nachfolger des Shelly 2, welchen ich vor knapp vier Monaten vorgestellt habe. Grundsätzlich ist der Shelly 2.5 genau wie sein Vorgänger ein 2-Kanal WLAN-Funkschalter, welcher für den Einbau hinter einem Lichtschalter konzipiert ist. Er ist ein direkter Ersatz für den Shelly 2, daher wird der Shelly 2 auch nicht weiter hergestellt und vertrieben. Der Preis ist mit 20€ pro Stück gleich geblieben. Als Nachfolger weist das Gerät eine Reihe von Verbesserungen und Unterschiede auf.

Die Anschlüsse des Shelly 2.5 befinden sich nun alle auf einer Seite. Auf der Rückseite finden sich der Pinheader zum Flashen, sowie ein Resetbutton.
Äußerlich fällt zunächst direkt auf, dass das Gerät nun deutlich kantiger ist als sein Vorgänger. Vermutlich konnte der zusätzliche Platz auf der Platine des Shelly 2 durch die runde Form nicht genutzt werden und konnte daher eingespart werden. Die Anschlüsse des Shelly 2.5 liegen nun alle auf einer Seite. Die Anzahl derer ist zudem um eins gewachsen, da es nun zwei Schraubanschlüsse für den stromführenden Leiter gibt. Diese sind intern zwar verbunden, ermöglichen dadurch jedoch theoretisch einen höheren Strom. Dieser wurde vom Shelly 2 von 8A auf 10A pro Kanal erhöht. Bei kleineren Lasten sollte es aber kein Problem darstellen, nur einen Anschluss anzuschließen.

Auf der Rückseite des Gerätes befinden sich nun eine Pinleiste, ein Reset-Button, sowie eine Status-LED. Die Pinleiste dient zum Flashen einer eigenen Firmware. Dies gestaltet sich jedoch ein wenig schwieriger als erwartet, da diese nicht das typisch 2.54mm Raster aufweist, sondern nur 1.27mm verwendet werden. Normale Kabel von Breadboards funktionieren daher hier nicht, oder nur mit erhöhtem Aufwand. Die Pins sind von außen nicht beschriftet, dafür befindet sich die Beschriftung direkt auf der Platine. Da sich auf der Pinleiste aber sowieso werksseitig eine kleine Klebefolie befindet, muss das Gehäuse eh einmal geöffnet werden. Das Öffnen des Gerätes gestaltet sich deutlich einfacher als beim Shelly 2, bei welchem die Gehäusehälften noch verklebt wurden. Beim Shelly 2.5 wird dagegen ein Schnappmechanismus verwendet. Dieser ist von außen am Gehäuse markiert.

Ein Shelly 2.5 mit geöffnetem Gehäuse.
Nach dem Öffnen des Gerätes zeigen sich zunächst die beiden Relais, sowie verschiedene Bauteile des internen Netzteiles. Die Relais befinden sich auf einer zweiten, senkrechtstehenden Platine, welche in die Hauptplatine gesteckt und gelötet ist. Dadurch wird sich der Platz für die Relaispins auf der Hauptplatine gespart.

Die Rückseite der Hauptplatine des Shelly 2.5.
Auf der Rückseite der Hauptplatine befindet sich die Logik des Gerätes. Neben dem ESP8266 als Mikroprozessor finden sich zudem ein Chip mit der Bezeichnung ADE7953. Dabei handelt es sich um einen Chip zur Energiemessung. Dieser unterscheidet sich deutlich vom MCP39F501, welcher im Shelly 2 verbaut wurde. Für den Anwender am relevantesten ist hier, dass der Chip des Shelly 2.5 nun eine Zweikanalmessung für Strom und Leistung beherrscht. Die beiden Schaltausgänge des Gerätes können nun also getrennt gemessen werden. Der Chip beherrscht zudem eine Spannungsmessung. Da beide Kanäle an die gleiche Versorgungsspannung angeklemmt ist, ist diese auch nur einkanalig. Im Gegensatz zum Chip des Shelly 2 beherrscht der Chip nun jedoch keine Messung der Phasenverschiebungen, sowie keine Unterscheidung der Leistung nach Schein-, Wirk- und Blindleistung. Dies dürfte jedoch für das Anwendungsfeld kaum relevant sein.

Ein weiterer Vorteil des neuen Chips ist die Kommunikation mit dem ESP8266. Diese wird nun über I²C durchgeführt, anstatt über eine serielle Verbindung. Dadurch bleibt die serielle Schnittstelle des ESP8266 frei und kann für Debugging-Nachrichten genutzt werden.

Bevor ich nun zu einem abschließenden Vergleich des Shelly 2 mit dem Shelly 2.5 komme, möchte ich noch eine Warnung zum Shelly 2.5 verbreiten, welche vom Hersteller veröffentlicht wurde. Die Geräte der ersten Charge des Shelly 2.5 weisen möglicherweise einen Fehler auf, was die Platzierung der Antenne betrifft. Diese ist an den unteren Gehäusedeckel geklebt und mittels einer Folie isoliert. Die Platzierung der Antenne der ersten Charge ist jedoch teils fehlerhaft. Im Fehlerfall kann die Folie durch herausstehende, Netzspannung führende Pins zerstört werden. Dies kann zu einem Kurzschluss und damit zu einer Zerstörung des Gerätes führen. Es soll wohl jedoch keine Gefahr nach außen bestehen. Dafür übernehme ich jedoch keine Garantie. Näheres dazu im Forum des deutschen Vertreibers CreationX.

Hier ist die Antenne zu weit unten rechts platziert, wodurch sie perforiert werden kann. Im Bild erkennt man auch bereits rechts einen Abdruck eines Pins. So sollte die Antenne in etwa platziert sein.
Zum Abschluss des Blogeintrags hier nun noch einmal die wichtigsten Daten des Shelly 2.5 im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger.

Shelly 2 Shelly 2.5
Abmessungen:
(L*B*H)
44mm * 43mm * 20mm 39mm * 36mm * 17mm
Maximale Größe:
(diagonal)
44mm 47mm
Energiemessung: 1 Kanal:
Spannung
Strom
Wirkleistung
Blindleitsung
Scheinleistung
Phasenverschiebung
2 Kanal:
Spannung
Strom
Scheinleistung
Maximale Schaltleistung pro Kanal: 8A
(1840W @ 230V)
10A
(2300W @ 230V)
Weitere Vorteile - Pinheader zum Flashen
Reset-Button + LED

Shelly 2 und Shelly 2.5 im Größenvergleich.
Der Shelly 2 hier nur als Gehäuse ohne Innenleben.

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