Freitag, 24. März 2017

Kauf dir doch eine!?

Hallo Zusammen,

In meinem ersten "gehaltvollen" Blogpost möchte ich von einem aktuellen Projekt berichten, welches ich vor kurzem begonnen habe. Dazu möchte ich zunächst erst einmal auf die Quelle der Projektidee verweisen. Diese stammt von Instructables und nennt sich "PlexiClock".
Für die Leute, die Instructables nicht kennen: Instructables ist eine Website, auf welcher Personen Anleitungen erstellen und veröffentlichen können. Diese Anleitungen haben keine thematische Begrenzung, somit gibt es von Cosplay über Technologie bis zu Kochen alles. Über den Newsletter dieser Seite bin ich auf das genannte Projekt "PlexiClock" aufmerksam gemacht worden und habe mich schließlich dazu entschlossen, ebenfalls eine solche Plexiglass-Uhr zu bauen.
 

Die Idee


Was kann denn nun so besonders an einer Uhr sein, dass man sie selbst bauen muss? Tja, diese Frage musste ich auch bei meinen Bekannten öfter beantworten, insbesondere bei denen, die beim Gespräch darüber mit  "Pff, kauf dir doch einfach eine Uhr!" antworteten. Nun, im Prinzip ist die PlexiClock nichts anderes als eine normale Digitaluhr mit 4 Ziffern, welche jeweils durch eine Sieben-Sement-Anzeige dargestellt werden. Die Besonderheit ist lediglich, dass die Uhr durchsichtig ist, da die Anzeige komplett aus Plexiglass besteht. Die visuelle Erscheinung der Ziffer entsteht dadurch, dass die in das Plexiglass eingravierte Ziffer von der Seite der Plexiglassscheibe angeleuchtet wird. Dies geschieht nun aber nicht für die komplette Ziffer, sondern für jedes der 7 Segmente. Jedes Segment befindet sich also auf einer eigenen Plexiglassscheibe und besitzt eine eigene LED zur Beleuchtung. Man benötigt also pro Ziffer 7 Plexiglassscheiben und 7 LEDs. Da vier Ziffern vorhanden sein sollen, werden insgesamt 28 Elemente von beiden benötigt.
 

Größenplanung


Soweit zur Theorie. Nun zur Praxis. Dafür musste ich festlegen, welche Größe die PlexiClock haben soll. Da die Uhr aus vier Sieben-Segment-Anzeigen besteht, habe ich also über diverse Elektronik-Shops verschiedene Größen von genannten Anzeigen rausgesucht, um das typische Verhaltnis zwischen Höhe und Breite zu ermitteln.

Unglaubliche Mathematik-Skills!
Dieses lässt sich im folgenden auf jede beliebige Größe skalieren. Da die PlexiClock meine aktuelle Wanduhr ersetzten soll, welche zwar seit Jahren einwandfrei läuft, aber nervig oft mit neuen Batterien gefüttert werden möchte, habe ich eine ungefähre Vorstellung, wie groß das Resultat werden soll. Um meine Vorstellung vorab zu testen, habe ich mir drei mögliche Größen auf eine Pappe gepinselt und mit der Wanduhr abgeglichen.

Größenvergleich Wanduhr

Die auf der Pappe aufgezeichneten Größen entsprechen Ziffernbreiten von jeweils 70, 80 bzw. 90mm. Da ich persönlich die größte Variante überdimensioniert empfunden habe, habe ich mich für die 80mm-Version entschieden.
 

Beschaffung


Woher bekommt man nun aber 28 Plexiglassscheiben in einer solchen speziellen Größe? Wenn man, wie ich, nicht die Lust dazu hat, sie sich aus großen Platten selbst auszusägen und dadurch möglicherweise unsaubere Kanten zu erhalten, bestellt man sie einfach im Internet!
Eine einfache Google-Suche lieferte auf Anhieb mehrere Anbieter für Plattenzuschnitt. Jedoch musste ich feststellen, dass die meisten Anbieter erst Größen ab 100mm*100mm anbieten. Tja, Glück für die wenigen Anbieter, welche auch kleinere Größen zuschneiden. Das günstigste Angebot habe ich von www.plattenzuschnitt24.de erhalten, welche pro Platte exakt einen €uro haben wollten. Dazu muss ich sagen, dass ich mir den Luxus von laserpolierten Kanten gegönnt habe, anstatt rohe Sägekanten zu wählen. Diese wären zum Preis von 81ct möglich gewesen, wobei andere Anbieter dies hätten unterbieten können. Zusätzlich habe ich noch jeweils zwei Streifen aus dem selben Material von jeweils 30mm*500mm und 40mm*500mm geordert, welche ich für den Sockel einplane. Diese Streifen werden vom genannten Anbieter als Fertigware vertrieben, wodurch sie sehr preisgünstig sind. Die Dicke aller Platten beträgt im übrigen 3mm, darauf gehe ich gleich weiter ein.

Parallel zur Materialauswahl habe ich mich auch nach passenden LEDs umgesehen. Die original PlexiClock verwendet einfarbige LEDs von nicht spezifizierter Größe. Da der Erbauer aber Plexiglass mit 2mm Dicke verwendet gehe ich davon aus, dass die LEDs ebenfalls so groß sind. Allerdings wollte ich keine einfarbigen LEDs. Ich will RGB! Das Problem? RGB-LEDs gibt es üblicherweise erst ab 5mm Durchmesser. Nimmt man diesen Wert als Scheibendicke, so ergibt sich eine Gesamtstärke von 35mm. Da sich die einzelnen Segmente der Anzeige hintereinander befinden, verschieben sie sich mit steigender Stärke. Da ich dies vermeiden wollte, habe ich nach Alternativen gesucht.
Abgesehen von ovalen 3mm-LEDs, welche im Vergleich nicht bezahlbar sind, konnte ich nur SMD-LEDs finden. Diese sind üblicherweise sehr viel kleiner als "normale" THT-LEDs. Dies ist sowohl Vor- als auch Nachteil, denn kleine LEDs ermöglichen zwar eine geringere Scheibendicke, lassen sich allerdings auch nichtmehr über integrierte Pins löten.

Trotz der erhöhten Löt-Schwierigkeit habe ich mich letztendlich für SMD-LEDs in der Größe 2.8mm*3.5mm entschieden. Dies liegt auch daran, dass der Preis von knapp 7,50€ für 500 Stück unschlagbar ist.

Und nun heist es für mich: warten auf die Lieferungen. Und da die LEDs aus China kommen, wird dies wohl noch ein paar Wochen dauern.

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